Für mich besteht eine wichtige Beziehung zwischen Poesie und grafischer Kunst. Mein
Werk ist poetisch durchwoben. Als Kind schrieb ich schon Poesie und schreibe jetzt noch
Gedichte. Ich arbeite seit vielen Jahren intensiv mit Tuschestein und Moorfarben in
abstrakt figürlicher Formensprache. So entstehen im "Jana Verlag" schöne Bücher, u.a. aus
Transparentpapier oder in Holz gefasst.

In meinen Grafiken prägte sich ein ganz individueller Duktus heraus. Durch zahlreiche
Reisen nach Frankreich, dem Land meiner Vorfahren, durch Tanz und Musik, die ich von
Kindheit an intensiv betreibe, durchzieht mein Werk in all seiner Leichtigkeit ein
sicheres ausbalanciertes Formenempfinden.

Visionen und Träume gehören für mich zum Leben. Durch sie entsteht die Kraft der
Veränderung, neue Wege zu bahnen und aus der Kraft der Stille, dem "in sich
hineinhorchen", seiner Intuition zu folgen, sich sozusagen vorwärts zu tasten...

Die Zeichnungen sind spontan entstanden, und doch sehe ich darin Spuren
vieler Jahre, Spuren meiner selbst.
Das Experimentieren mit Tusche und Moorfarben drückt mein Empfinden aus. Erlebtes
findet zu seiner Form. Phantasie, Träume, Ängste, Sehnsüchte - ein Zusammenspiel in der
graphischen Form, entspringt meinem Kopf.
Die Poesie inspiriert mich zu Gedankenanstößen.

Was ist das Besondere daran?
Wo kommen die Moorfarben her?
...aus der fossilen Zersetzungsproduktion vorzeitlicher Pflanzenwelten gewonnene Farben
des Moores stehen für Versunkenes, Vergessenes, Vergrabenes.
Dem Erdigen, Natürlichen nachzuspüren, ist mir Ansporn und Bedürfnis,
da alles formbetont ist - noch ein paar Worte zur Form:

Die FORM liegt dem sich Verändernden zu Grunde.
Die FORM steht im Zusammenhang mit Werden, Verändern und Bewegung.
Die FORM ist ein Zustand, der angenommen wird durch das sich Verändernde.

FORM ist nicht ein rein äußerliches Gebilde, sondern sie hat Inhalt, sagt etwas aus, sie hat
Charakter. Meinen Werken liegt das POETISCHE zu Grunde,
wird zur Quelle der Inspiration.